Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung und einen eigenen Standpunkt. Lassen Sie sich scheiden oder sind Sie Erbe in einer Erbengemeinschaft, treten schnell Interessengegensätze auf, weil auch die Gegenpartei das Recht auf eine eigene Meinung und einen eigenen Standpunkt beansprucht. Dann entsteht schnell Streit, aus dem die Parteien keinen Ausweg finden. Um die gegenseitige Blockade zu überwinden, kann es zweckmäßig sein, einen neutralen Dritten einzubeziehen, der zwischen den gegensätzlichen Interessen und Meinungen vermittelt. Dann brauchen Sie einen Mediator.
Wann braucht man einen Mediator
und in welchen Angelegenheiten besonders?
Was kostet ein Mediator
und kann ich den Preis mit ihm verhandeln?
Mediatoren rechnen meist nach Stundensätzen ab. Die Honorare schwanken. Kalkulieren Sie mit mindestens 50 € die Stunde. Bei komplexen Aufgabenstellungen und besonderen Qualifikationen des Mediators kommen auch Stundenhonorare bis 250 € in Betracht. Insoweit ist es zu empfehlen, dass Sie mehrere Mediatoren um ein Angebot bitten, vorausgesetzt, Sie haben ausreichend Zeit, sich Angebote einzuholen und sind nicht darauf angewiesen, eine schnelle Lösung für Ihr Problem zu finden. Im Einzelfall lässt sich das das Honorar auch verhandeln. Die Kosten der Mediation sollten beide Parteien jeweils zur Hälfte tragen.
Was macht ein Mediator
und was ist das Ziel der Sitzungen?
Der Mediator ist kein Richter. Die Vorschläge, die er zur Lösung des Konflikts unterbreitet, dürfen Sie nicht als richtig oder falsch bewerten. Ziel ist nur, dass Sie unter Anleitung des Mediators eine Regelung Ihres Konflikts vor Augen haben, die beide Parteien als fair und vertretbar akzeptieren. Sie werden zu nichts verpflichtet, es sei denn, Sie erklären sich freiwillig, einer Regelung zuzustimmen. Geht es um Ihre Scheidung, steht am Ende im Idealfall eine Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung. Geht es um die Abwicklung Ihrer Erbengemeinschaft, sollte sich im Idealfall aus der Mediation ein Abwicklungsplan ergeben, nach dem der Nachlass im Einvernehmen aller Miterben abgewickelt wird.
Kann ich die Mediation online machen
und welches sind die Vor- und Nachteile davon?
Mediatoren bieten zunehmend auch die Online-Mediation per Videokonferenz an. Dies kann von Vorteil sein, wenn Sie sich scheuen, sich im Rahmen einer Präsenzmediation bei gleichzeitiger Anwesenheit der Gegenpartei (Ehepartner, Miterben) auseinanderzusetzen. Sie bewahren so einen gewissen Abstand zueinander. Dies kann von Vorteil sein, um eine Lösung zu verhandeln, insbesondere im Hinblick darauf, dass eine Präsenzmediation organisiert und örtlich und zeitlich koordiniert werden muss. Da die Online-Mediation auch für den Mediator organisatorisch einfacher ist, fallen oft die Stundensätze für das Honorar niedriger aus.
Andererseits kann eine Präsenzmediation Vorteile bieten, wenn die Parteien am Tisch sitzen und sich in die Augen sehen. Möglicherweise bietet die Präsenz des Mediators die Chance, dass die Gespräche sachlicher und zielführender gestaltet werden, als wenn die Parteien aus der Distanz heraus verhandeln und im Hinblick auf ihre Vorbehalte und Befindlichkeiten glauben, weniger zurückhaltend sein zu müssen.